"Wer einen Garten zur Verfügung hat, kann ihn so bewirtschaften, dass er ihn besser hinterlässt, als er ihn vorgefunden hat (Rusch 2012)."
Unser Interesse gilt der Entwicklung einer "vielfältigen Landwirtschaft" die lokal einer begrenzten Zahl von Personen biologisch erzeugte Produkte von alten und etablierten Gemüsesorten über Wild- und Gartenkräuter bis hin zur Erzeugung von Produkten aus der extensiven Haltung von Tieren nahebringt. Dazu gehört es auch, dass wir über die "Bioland"-Kriterien (Zertifikat im Impressum) hinaus auch unseren ökologischen Fußabdruck verringern, indem wir Strom und Heizenergie sparen, als extern zugekauften Strom nur Ökostrom einkaufen und selbsterzeugten Strom so weit möglich nutzen und darüber hinaus ins Stromnetz einspeisen. Zur Zeit nutzen wir noch zwei Diesel-Fahrzeuge (Kleintransporter und Traktor) und eine Gas-Heizung mit fossilen Energien, deren Anteil wir kontinuierlich verringern werden. Im Jahr (2017) haben wir zwei Elektro-Räder angeschafft, von denen allein das Lastenrad fast 20000 Kilometer gefahren ist, die wir vorher häufig mit dem Kleintransporter bewerkstelligt haben.
Eine multimediale aktuelle (Januar 2024) Darstellung mit sehr schönen Grafiken und Hintergrundinformationen die unsere Aktivitäten mit Hintergrundinformationen belegt und Bezügen etwa zu Andrea Beste und Anita Idel, der Problematik des Begriffs der regenerativen Landwirtschaft, den Schritten zu einer pfluglosen Landwirtschaft ohne Glyphosat und Co. und Kunstdünger herstellt, gibt es jetzt von Marius Münstermann in Zusammenarbeit mit Greenpeace.
Thymian ist eines der Kräuter, das wir aus unserem Garten ständig zu Gemüse oder Fleisch nutzen. Ob, wie auf dem Bild gerebelt oder frisch aus dem Garten am ganzen Zweig macht es die Speise bekömmlicher und holt mit seinem Duft den Kräutergarten in die Küche.
Besser ist jedoch alles andere als krautfrei. Ein heimlicher Star unserer Gärten ist die Brennnessel. Im neuen Jahr ist es eine der ersten Pflanzen aus der wir Suppe oder Risotto kochen werden. "Müsste man auf Erden eine einzige Pflanze stehen lassen; für mich wäre es die Brennnessel." So beginnt der Film über die geheimnisvolle Brennnessel und deren heilsame Wirkungen und Geschichten wie dem aktuellen Brennnesselkrieg in Frankreich. "Kaum eine andere Pflanze in unseren Gärten genießt einen derart schlechten Ruf. Sie gilt als das Unkraut schlechthin." So geht es im Film weiter. Weit gefehlt.... Pflanzenschützer, Dünger, Gourmetessenzutat, Heilpflanze,, Eiweißspender,....
Seit Jahren bewundern wir den üppigen Gartenboden, der unter dieser wundervollen Pflanze entsteht.
Als Stadtmensch möchte man zurück zur Natur und denkt sich das Leben auf dem Lande als natürliche und idyllische Alternative. Viele Tiere sehen das mittlerweile anders.
Igel, Spatzen, Bienen, Schmetterlinge u.v.m. betreiben mittlerweile Landflucht und es zieht sie trotz Laubsaugern in dörfliche oder städtische Quartiere (Insektenhotels, Nistkästen etc.), weil sie in den mit Spritzmitteln geschützten Monokulturen und aufgeräumten Nutz- bzw. Plantagenwäldern nicht mehr leben können.
Seit 2009 haben wir auf unserem Gelände mehr als 700 Büsche und Bäume als Wildobst, Obstgehölze, Wind- und Erosionsschutz für unsere Anpflanzungen und als "Trittstein" für Tiere und Pflanzen angepflanzt.
Wir hüten in 2024 abgesehen von den Gemüse- Wiesen und Ackerflächen über 30 Schafe (incl. Nachzucht), 30 Hühner in zwei kleinen Hühnermobilen, über 100 Obstbäume als Streuobst oder Etage in Waldgartenkulturen und eine Vielzahl von Beerenbüschen, Wildobstbüschen und -bäumen.
Der "Hüte"-Aufwand bei den Pflanzen nimmt zu in dem Maße In dem die jeweilige Kulturfläche von dem in unserer Region der Welt natürlichen Zustand des Buchenmischwaldes entfernt ist. So brauchen wir beim Wildobst bei den Hütemaßnahmen nur darauf zu achten, das andere angepasstere Heckenplfanzen nicht den Platz der gewünschten Wildobstpflanzen einnehmen und dafür sorgen dass Platz für erste Bäume wie Birken und Eschen entsteht. Der Aufwand bei der Obstwiese ist ungleich höher, weil wir hier zum einen in der unteren Ebene anders als im Wald die Wiese erhalten wollen, die sich sonst sehr schnell in ein Brombeergebüsch verwandeln würde. Ohne die Schafe hätten wir hier einen regelmäßigen Maschinen- und Entsorgungsaufwand. Die Acker- und Gemüseflächen zeigen uns mit vielen Pionierpflanzen wie der Distel und dem Ampfer, dass auch hier die Marschrichtung zunächst Bodenbedeckung, dann Buschwerk und dann Wald wäre. Vielfalt versuchen wir hier zum einen in der Vielfalt der sich gegenseitig unterstützenden Kulturflächen herzustellen und auch in der jeweiligen Fläche. Auf unseren Obstwiesen wachsen von der Alkmene bis zum westfälischen Gülderling viele verschiedene z.T. historische Apfelsorten, die für diesen Standort geeignet sind und die uns in den kommenden Jahren den Genuss von Äpfel über das ganze Jahr ermöglichen, ohne energieaufwendige Lagerung zu betreiben. Den Klarapfel ernten und essen wir dann bereits im Juli, einige Apfelsorten erreichen den größten Genuss im November und Dezember wie der Geheimrat Dr.Oldenburg und den Roten Eiserapfel können wir dann auch noch über den Juli des Folgejahres hinaus essen, wenn er denn im Keller oder im Erdlager gelagert wurde
Zum Beispiel unsere Apfelsorten (2016):
Quellen:
Rusch, Margit (2012). Anders gärtnern. Permakultur-Elemente im Hausgarten. Staufen: Ökobuch-Verlag, 3.Aufl.